Mobilität, Infrastruktur und Verkehr

In der Gemeinde Vaterstetten und durch sie fahren zu viele Autos. Das ist unbestritten. Allerdings: Ein großer Teil des innerörtlichen Verkehrs ist hausgemacht, weil sich nicht alle Familien ein Auto teilen, sondern oft in einer Familie mehrere Autos gefahren werden.

Patentrezepte zur Lösung dieses Problems gibt es nicht. Wer anderes behauptet, leugnet die Realität oder ist ideologisch motiviert.

Was tun?

Die CSU will den Bürgern nicht die Wahl des Verkehrsmittels vorschreiben oder sie beschränken. Wir setzen nicht auf Verbote, sondern auf Anreize. Stichworte: dichtes innerörtliches Bussystem (das aber auch angenommen werden muss, keine „Geisterlinien“), Förderung des Autoteilens, attraktive Fahrradverbindungen (wo sinnvoll auch Fahrradstraßen), Förderung des Seniorenfahrdienstes.

Wir versprechen mit diesem Wahlprogramm nicht den „großen Wurf“, denn den gibt es nicht. Aber wir versprechen, nach der Kommunalwahl ein „Verkehrsforum“ ein­zurichten: Alle Bürger, die innovative Vorschläge zur Linderung des Verkehrsproblems haben, sollen sich im Rahmen eines „runden Tisches“ einbringen können. Dieser „Runde Tisch“ kann auch - nicht nur - im Netz stattfinden.

Ortsumfahrung von Parsdorf und Weißenfeld

Die CSU hält am Bau der Ortsumfahrungen von Parsdorf und Weißenfeld weiterhin fest, da sie zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität in den Ortschaften beiträgt. Im Planungsverfahren wurden insgesamt 27 Varianten entwickelt und geprüft. Dabei ist die Variante 8 c nach mehreren ausführlichen Gutachten die Trasse, die zu einer gleichmäßigen Entlastung aller Ortschaften führt. Dies hat auch eine nochmalige Untersuchung im Jahr 2018 ergeben, die mit aktuellen Verkehrszählungen hinterlegt wurde. Aus ihr geht hervor, dass Weißenfeld momentan mit 13.500 Kfz/Tag, Parsdorf mit 10.300 Kfz/Tag und Hergolding mit 4.300 Kfz/Tag belastet sind. Durch den Bau der Variante 8 c verringert sich der Verkehr in Weißenfeld auf 4.000 Kfz/Tag, in Parsdorf auf 3.700 Kfz/Tag und in Hergolding auf 1.600 KfZ/Tag. Die Wirkung der Trasse ist also enorm! Die Finanzierung der Ortsumfahrung ist u. a. durch die Beteiligung des Landkreises Ebersberg in Höhe von 2,5 Millionen Euro und des Investors des Gewerbegebiets Parsdorf II in Höhe von 4,5 Millionen Euro sichergestellt. Momentan befindet sich die Planvariante 8 c in der Endphase des Planfeststellungsverfahrens.

Straßenbauprogramm

Das Straßenbauprogramm wird jährlich neu von der Gemeindeverwaltung aufgelegt. Dabei werden die Straßen hinsichtlich ihres Sanierungsbedarfs priorisiert. So kann die Sanierung der Straßen im Gemeindegebiet sukzessive vorangetrieben werden. Wir halten an dieser Vorgehensweise fest.

Lärmschutz an der Bahnstrecke

Wir unterstützen die Forderungen von Landrat Robert Niedergesäß, unseres Landtagsabgeordneten Thomas Huber und unseres Bundestagsabgeordneten Dr. Andreas Lenz, die Bahnstrecke, die durch unsere Gemeinde verläuft, als Neubaustrecke zu deklarieren. Dies soll zu umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen führen und dafür sorgen, dass die Lebensqualität der Bürger, die an der Bahnstrecke oder in deren Nähe wohnen, verbessert wird. Den Einbau der Schienenstegdämpfer im Bereich Vaterstetten begrüßen wir. Dieser reicht jedoch nicht aus, um hier eine akzeptable Situation zu schaffen.

Lärmschutz an den Autobahnen A 99 und A 94

Den Ausbau der Autobahnen A 99 und A 94 nehmen wir zum Anlass, unsere Forderung nach mehr Lärmschutz an den Autobahnen zu bekräftigen. In Verhandlungen mit der Autobahndirektion Südbayern sollen diese Forderungen weiterverfolgt und Verbesserungen herbeigeführt werden.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

In der vergangenen Legislaturperiode haben wir bereits unser Busnetz mit den Linien 451 (Vaterstetten und Baldham innerorts), 452, 465 und 466 neu strukturiert. Dieses soll regelmäßig auf seine Tauglichkeit überprüft und bei verändertem Bedarf ausgebaut bzw. umgestaltet werden. Wir unterstützen außerdem die neue Expressbuslinie zur U-Bahn-Haltestelle „Messestadt Ost“ über Poing, Neufarn, Parsdorf und Weißenfeld nach Riem.

Fahrrad-Sharing-Konzept

Bereits zum Ende der laufenden Amtsperiode des Gemeinderats haben wir uns dafür eingesetzt, dass auch in unserer Gemeinde die Umsetzung sogenannter MVG-Fahrradstationen geprüft wird. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen. Möglich sind vereinzelte Ausleihpunkte an markanten Stellen im Gemeindegebiet. Damit wollen wir dazu beitragen, die Mobilität in der Gemeinde zu erhöhen und den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren.

Weiterer Ausbau des Radwegenetzes und Erneuerung der Radstellplätze an den S-Bahnhöfen

Hier hat die Gemeinde Vaterstetten schon große Fortschritte gemacht. Der Ausbau des Radwegenetzes vom Rathaus über die große Freifläche weiter zum Friedhof über das Sport- und Erholungsgelände bis zum Fuß- und Radweg nach Baldham-Dorf ist ein gutes Beispiel hierfür. Wünschenswert wäre zum Beispiel eine sichere Radverbindung von Baldham-Dorf nach Purfing und von Neufarn Richtung Purfing zum Parsdorfer Hart. Dies ist ein Thema, das einer ständigen Optimierung bedarf. Die CSU ist hierzu bereit. Sichere und attraktive Fuß- und Radwege gehören zur Visitenkarte einer modernen, familienfreundlichen Gemeinde.

Wir befürworten ferner die Erneuerung der Radstellplätze an den S-Bahnhöfen durch Radstellboxen und Doppelstock-Stellplätze, womit bereits begonnen wurde.

Förderprogramm Lastenrad

Sogenannte Lastenräder unterstützen Menschen beim Transport größerer Gegenstände und Einkäufe. Wir möchten ein kommunales Förderprogramm aufsetzen, das den Kauf von Lastenrädern mit einem Einmalbeitrag unterstützt.

Zusammenarbeit mit Autoteilern und Abstellflächen

Wir wollen die Zusammenarbeit von Gemeinderat und Vaterstettener Autoteilern stärken, da dies ein Angebot in der Gemeinde Vaterstetten ist, das von vielen Bürgern intensiv genutzt wird. Hierzu sollen neue Abstellflächen im Gemeindegebiet geschaffen werden. Im neuen Baugebiet Vaterstetten Nord-West wurde dies bereits verwirklicht.

Ausbau Fußgängerwege und Sicherheitsstreifen für Schulwege

Die Sicherheit von Fußgängerwegen, insbesondere an hoch frequentieren Stellen wie in der Nähe unserer Schulen und Kindergärten, ist wichtig. Daher soll im gesamten Gemeindegebiet analysiert werden, wo mögliche Gefahrenpotenziale bestehen. Diesen soll durch den Ausbau der Fußgängerwege und durch die Anbringung von Sicherheitsstreifen sowie durch den Einsatz von Schülerlotsen begegnet werden.

Seniorenfahrdienst

Die Gründung des entsprechenden Fördervereins, an dem die CSU maßgeblich beteiligt war, begrüßen wir sehr und unterstützen das ehrenamtliche Angebot zur Schaffung eines Seniorenfahrdienstes für ältere Menschen. Der Fahrdienst soll älteren Bürgern oder Menschen mit Behinderung dazu dienen, Fahrten wie beispielsweise zum Einkauf, den Rathausbesuch oder den Arztbesuch eigenständig durchzuführen.

Mehr Ladestationen für E-Autos

Die E-Mobilität im Hinblick auf E-Fahrzeuge und E-Fahrräder nimmt zu. Wir wollen dazu beitragen, sie zu stärken, und wollen daher die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich ausbauen, um die Nutzung solcher Fahrzeugarten attraktiv zu machen. Stromtankstellen fördern nachhaltig gesundes Leben am Ort. Hier sind wir schon in ganz Deutschland auf einem guten Weg: die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen wuchs im vergangenen Jahr um 50 Prozent gegenüber 2018. Bundesweit gibt es bereits rund 24.000 öffentliche und teil-öffentliche Ladepunkte – 8.000 mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern ist auch Bayern hier Spitze: Bei uns stieg die Zahl der Ladepunkte 2019 von gut 3.600 auf fast 5.700, kein anderes Bundesland hat das geschafft. Wir wollen, dass sich Vaterstetten diesem erfreulichen Trend anschließt, zumal die Energiebranche angekündigt hat, allein bis Ende des Jahres 2020 4.000 weitere Schnellladestationen schaffen zu wollen.

Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED

Der Gemeinderat hat bereits im Jahr 2018 beschlossen, die gesamte Straßenbeleuchtung auf die umweltfreundliche LED-Technik umzurüsten. Dies soll in den nächsten Jahren sukzessive umgesetzt werden.

Verkehrsplanung München-Ost und S-Bahn-Bündnis München-Ost

Die CSU unterstützt das Bestreben der Kommunen im Münchner Osten, eine Verkehrsplanung bzw. ein Verkehrskonzept für die Region aufzusetzen und will sich in die Planungen aktiv mit einbringen. Ebenso unterstützen wir das S-Bahn Bündnis München-Ost, dessen Ziel es ist, eine Verbesserung des S-Bahn Verkehrs im Münchner Osten unter anderem durch Verstärkung des Taktes zu erreichen. Für uns wichtig sind hierbei insbesondere die Haltestellen Baldham und Vaterstetten für die Bürger im Kerngebiet der Gemeinde sowie die Haltestellen Poing und Grub für die Bürger in den Ortschaften und die Besucher und Mitarbeiter der Parsdorfer Gewerbegebiete.

Zukunftsvision U-Bahn

Ein Projekt, das sicher nicht in der Wahlperiode 2020 bis 2026 umzusetzen ist, aber dennoch eine Zukunftsversion der CSU ist, ist die Verlängerung der U-Bahn ab Messestadt Ost über Haar nach Vaterstetten oder über Feldkirchen und Heimstetten nach Grub, um unsere Gemeinde auch an dieses wichtige Verkehrsmittel anzubinden.

Ein Mobilitätsmanager in der Gemeindeverwaltung

Die Mobilität ist ein Grundbedürfnis vieler Bürger. Wir brauchen deshalb im Rathaus einen Mobilitätsmanager, der sich um alle Einzelthemen rund um die Mobilität kümmert und entsprechende Projekte voranbringt.

Die Gemeinde verfügt bereits über einen Klimaschutzmanager, der vorzüglich arbeitet. Dies ist ein Vorbild auch für den Mobilitätsmanager.

Straßen und Gehwege sauberer machen

Unsere Straßen und Gehwege brauchen wieder mehr Pflege. An vielen Stellen wächst das Kraut zwischen den Fugen durch. Ebenso müssen Hecken und Bäume an den Gehwegen gepflegt werden, damit sie uneingeschränkt benutzt werden können. Auch die Wertstoffinseln müssen sauberer werden!

Novellierung der Stellplatz-Satzung

Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, dass die gemeindliche Stellplatzsatzung überarbeitet werden soll. Derzeit werden bei Einfamilienhäusern, Zweifamilienhäusern und Reihenhäusern eine Garage bzw. ein Tiefgaragenstellplatz und ein weiterer Stellplatz gefordert. Wir sind zu einer Reduzierung des Stellplatzschlüssels grundsätzlich bereit, müssen aber darauf achten, dass dies mit Vernunft und Augenmaß geschieht, damit unsere Straßen nicht noch stärker zugeparkt werden.