02.07.2020

Gewerbegebiet Parsdorf III wird Technologie-Standort

Im Herbst 2017 hatte die CSU im Gemeinderat, unterstützt von Freien Wählern und FDP, die Ausweisung des Gewerbegebiets Parsdorf III nördlich der A94 durchgesetzt. Es geht um eine ca. 40 ha große Fläche zwischen Parsdorf und Grub (unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Poing).

Bündnis 90/Die Grünen und SPD hatten – leider – vom Aufstellungsbeschluss bis zur Beendigung des Verfahrens konsequent gegen diese Ausweisung gestimmt.

Das neue Gewerbegebiet „entsteht“ derzeit. Mit BMW und KraussMaffei Technologies werden sich dort zwei traditionsreiche und prestigeträchtige Münchner Hightech-Unternehmen ansiedeln.
Am vergangenen Donnerstag befasste sich der Vaterstettener Gemeinderat erneut mit diesem Gewerbegebiet. BMW möchte dort – zusätzlich zu dem bislang geplanten Logistikzentrum für den Bau von Vorserienfahrzeugen – nun auch eine Pilotanlage „Produktion Batteriezellen-Prototypen“ errichten.

80 Prozent der Kosten für ein Batteriesystem in einem Elektroauto sind Zellkosten. 99 Prozent der Zellenhersteller sitzen in Asien. Ziel von BMW ist eine seriennahe Prototypen-Produktion vor Ort.
Jörg Hoffmann, Leiter der Abteilung Batterie- und Brennstoffzelle der BMW AG, trug in der Gemeinderatssitzung vor: In der Stufe 1 sollen in der Pilotanlage in Parsdorf 50 Mitarbeiter tätig sein, alles hochspezialisierte Produktionsmitarbeiter mit technisch-chemischem Hintergrund. In der Stufe 2 könnten es 155 Beschäftigte werden. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen liegt bei nahezu Null (zwei Sattelaufleger und 15 Kleintransporte am Tag).

CSU-Gemeinderat Benedikt Weber sprach von einem „Sechser im Lotto“, weil BMW nun auch in den Produktionsprozess am Standort einsteige.

FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Willenberg sagte: „Es kommt Innovation und Technologie in die Gemeinde Vaterstetten. Das ist ein sehr gutes Zeichen auch für andere Unternehmen.“
1. Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU): „Damit erfüllen sich unsere Hoffnungen, die wir in der Bauleitplanung gesetzt haben. Wir fühlen uns in unserem wirtschaftsfreundlichen Kurs bestärkt. Besonders freut uns, dass wir auch die Gegner dieser Ansiedlung überzeugen konnten, denn der jetzige Beschluss war einstimmig.“

Die neue Pilotanlage erfordert eine Änderung des Bebauungsplanes und des Flächennutzungsplans. Diese erfolgt nun im breiten Konsens.

Wirtschaftsförderer Georg Kast überbrachte dem Gemeinderat eine weitere erfreuliche Nachricht: Der Eigentümer des 40 ha großen Gewerbegebiets, die Firma VGP, die auch das Projekt entwickelt, hat ihren Sitz nach Vaterstetten verlegt. Dies stärkt die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde zusätzlich.